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mark lin, ein berühmter australischer sinologe, gab der global times ein exklusivinterview: die größte veränderung in china ist seine haltung gegenüber der außenwelt.

2024-09-30

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[global times-reporter xia wenxin und xu jiatong] colin mackerras, der dieses jahr 85 jahre alt wird, ist honorarprofessor an der griffith university in australien und ein berühmter australischer sinologe. er hat „changing china“ veröffentlicht. märklin begann ende der 1950er jahre chinesisch zu lernen und besuchte china 1964 zum ersten mal. sein ältester sohn wurde in peking geboren. sein besonderes interesse gilt themen wie der traditionellen chinesischen kultur, den beziehungen zwischen australien und china und der westlichen wahrnehmung chinas. in den 1970er jahren war märklin mitbegründer der abteilung für asienstudien an der griffith university. seitdem unterrichtet er fleißig, schreibt bücher und reist in verschiedene länder, insbesondere nach china. er hat china in 50 jahren mehr als 80 mal besucht. 2014 gewann er in der großen halle des volkes den freundschaftspreis der chinesischen regierung. kürzlich beschrieb märklin in einem exklusiven interview mit einem reporter der global times die veränderungen, die er in china in den letzten 60 jahren gesehen hat, und warum china seinen eigenen weg der modernisierung beharren konnte.
globale zeiten:wie begann ihre geschichte mit china und der sinologie als berühmter australischer sinologe?
märklin:alles begann ende der 1950er jahre, als meine mutter in der zeitung eine anzeige für ein stipendium für einen asienstudiengang in canberra, der hauptstadt australiens, mit besonderem schwerpunkt auf china sah. meine mutter verstand damals die bedeutung asiens für die zukunft australiens und ich war ihr für ihre einsicht immer zutiefst dankbar.
später ging ich an die universität cambridge in großbritannien, um mein studium fortzusetzen. damals schloss ich meine abschlussarbeit über die geschichte der tang-dynastie in china ab und studierte dann weiterhin traditionelle chinesische musik. im sommer 1964 traf ich einen freund in cambridge und er erzählte mir, dass er in china unterrichten würde. später empfahl er mich auf meine bitte hin der chinesischen agentur in großbritannien.
bald darauf ging ich auch nach china und unterrichtete zwei jahre lang englisch an der beijing foreign studies university (heute beijing foreign studies university). zu dieser zeit unterrichteten dort nur wenige australier. diese erfahrung hat mein leben wirklich zum besseren verändert und ich habe ein verständnis für china und seine kultur gewonnen, das ich sonst nicht erlangt hätte.
globale zeiten:sie waren schon immer besorgt über das image chinas in den augen der westler. wie nutzt man das, was man in china sieht und hört, um einige der missverständnisse der außenwelt auszuräumen?
märklin:die traurige aktuelle situation ist, dass die westlichen mainstream-medien in der frage der wahrnehmung chinas eng mit der regierung zusammenarbeiten, was einen gewissen negativen einfluss auf den eindruck der menschen in den vereinigten staaten und anderen westlichen ländern von china hat. aber ich gehöre zu einer gruppe, die eine andere einstellung zu china hat. ich versuche mein bestes, den einfluss, den ich habe, zu nutzen, um den menschen zu sagen, dass china seine eigenen ansichten hat, und die menschen zu ermutigen, dorthin zu gehen und sich china selbst anzusehen. ich bin fest davon überzeugt, dass die menschen china und seine kultur nur dann wirklich verstehen können, wenn sie china besuchen und insbesondere dort leben. kürzlich habe ich auf eigene kosten mehrere enkelkinder und andere familienmitglieder nach china mitgenommen, weil ich wollte, dass sie etwas über china lernen.
globale zeiten:sie haben china seit den 1970er jahren fast jedes jahr besucht. in welcher hinsicht hat sich china ihrer meinung nach im laufe der jahre am meisten verändert?
märklin:von 1977 bis 2020 habe ich china grundsätzlich mindestens einmal im jahr besucht. nachdem die covid-19-epidemie vorbei ist, werde ich china im jahr 2023 erneut besuchen. dieses jahr war ich auch 7 wochen in china.
in den letzten 50 jahren hat sich china in vielerlei hinsicht verändert. aber meiner meinung nach ist die größte veränderung in china seine haltung gegenüber der außenwelt. ich erinnere mich, dass meine studenten und kollegen, als ich zum ersten mal nach china ging, kein interesse an der außenwelt hatten. doch später entwickelte sich bei ihnen großes interesse. sie reisten weiter ins ausland und bewahrten eine positive und weise einstellung gegenüber der außenwelt. während ich von der „außenwelt“ vor allem im westen spreche, sehe ich, dass sich dieses chinesische interesse auf zentralasien, lateinamerika, afrika und andere teile der welt erstreckt.
ich möchte auch hinzufügen, dass die vereinigten staaten in den letzten jahren versucht haben, sich in bereichen wie technologie und wirtschaft von china „abzukoppeln“, aber ich bin überrascht, in welchem ​​ausmaß china die beziehungen zu den vereinigten staaten aufrechterhalten will . ich denke, die überwiegende mehrheit der chinesen ist sich darüber im klaren, dass eine „entkopplung“ für alle parteien äußerst schädlich ist, nicht nur für china.
globale zeiten:in diesem jahr jährt sich die gründung der volksrepublik china zum 75. mal. warum hat china ihrer meinung nach den mut und das selbstvertrauen, seinen eigenen weg der modernisierung zu verfolgen? was unterstützt diesen mut und diese zuversicht?
märklin:es ist zeit, auf chinas fortschritte in den letzten drei vierteljahrhunderten zurückzublicken. ich glaube, dass chinas wirtschaftliche, soziale und andere aspekte des fortschritts in der weltgeschichte beispiellos sind. china ist riesig und erhält relativ wenig hilfe von reichen ländern, sodass es weitgehend auf sich selbst angewiesen ist.
ich denke, es gibt mehrere gründe, warum china den mut und das selbstvertrauen hat, sein eigenes entwicklungsmodell zu übernehmen: erstens hat china eine stolze lange geschichte und kulturelle errungenschaften, zweitens hat china meiner meinung nach unter westlichen kolonialisten und imperialistischem diktat, ausbeutung und invasion gelitten china ist der meinung, dass sich diese erfahrung niemals wiederholen darf. besonders wichtig ist, dass die führung der kommunistischen partei chinas dem chinesischen volk zweifellos mut und zuversicht gegeben, ziele gesetzt und den weg für die unabhängigkeit chinas gewiesen hat.
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