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die deutsche automobilindustrie steht vor einem transformationsdilemma

2024-09-06

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nachrichtenagentur xinhua, berlin, 3. september (reporter li hanlin) seit diesem jahr haben viele deutsche automobilhersteller das tempo der elektrifizierungstransformation verlangsamt und sich durch maßnahmen wie erhebliche kostensenkungen und entlassungen auf die zukünftige entwicklung konzentriert. der volkswagen-konzern gab am 2. eine erklärung ab, in der es heißt, dass das unternehmen zum ersten mal die schließung eines automobilwerks und eines teilewerks in deutschland erwäge. sollte der plan umgesetzt werden, wäre es das erste mal in der geschichte von volkswagen, dass ein werk in deutschland geschlossen wird.
analysten wiesen darauf hin, dass viele fahrzeughersteller seit anfang dieses jahres ihren elektrifizierungsprozess aufgrund der offensichtlichen verlangsamung des elektrofahrzeugabsatzes verlangsamt haben. unter dem einfluss mehrerer faktoren stößt die transformation der deutschen automobilindustrie auf „gegenwind“, und die automobilindustrie sollte die negativen auswirkungen der „deindustrialisierung“ umgehend vermeiden.
zuliefererkrise plagt autohersteller
die leistung des volkswagen-konzerns im ersten halbjahr dieses jahres bestand darin, „den umsatz zu steigern, ohne den gewinn zu steigern“: obwohl der umsatz 158,8 milliarden euro erreichte, was einer steigerung von 1,6 % gegenüber dem vorjahr entspricht, betrug das operative ergebnis rund 10,1 milliarden euro. rückgang um 11,4 % gegenüber dem vorjahr. gleichzeitig lag der weltweite absatz bei rund 4,35 millionen fahrzeugen und damit etwas unter den 4,37 millionen verkauften fahrzeugen im vorjahreszeitraum.
obermu, vorstandsvorsitzender des volkswagen konzerns, sagte, dass das allgemeine umfeld schwieriger geworden sei und deutschland in puncto wettbewerbsfähigkeit allmählich hinterherhinke. „wir müssen jetzt unsere anstrengungen verstärken, um die voraussetzungen für einen langfristigen erfolg zu schaffen.“
dies ist volkswagens weltpremiere des plug-in-hybrid-wohnmobils „california concept“, aufgenommen auf der internationalen tourenwagen-show in düsseldorf am 28. august 2023. foto von zhang fan, reporter der nachrichtenagentur xinhuavolkswagen erwägt die schließung seiner deutschen fabriken und spiegelt damit die transformationsschwierigkeiten der deutschen automobilindustrie wider. als traditionelles kraftzentrum der automobilindustrie war deutschland zuletzt mit einer „pleitewelle“ und „entlassungswellen“ bei zulieferern konfrontiert. so will zf bis 2028 in deutschland 11.000 bis 14.000 menschen entlassen; continental hat einen entlassungsplan für 7.150 menschen aufgelegt; bosch will in der software- und elektronikabteilung 1.200 menschen entlassen.
nach angaben des deutschen beratungsunternehmens falkenstein holding meldeten im ersten halbjahr 2024 insgesamt 20 deutsche autozulieferer mit einem jahresumsatz von mehr als 10 millionen euro insolvenz an, ein anstieg von mehr als 60 % gegenüber dem vorjahr.
der geschäftsklimaindex des wirtschaftsinstituts münchen, bekannt als „flügel der deutschen wirtschaftsentwicklung“, zeigte, dass der geschäftsklimaindex in deutschland im august auf 86,6 punkte gesunken ist, den niedrigsten stand seit sechs monaten. clemens first, direktor des münchner instituts für wirtschaftsforschung, sagte, dass die stimmung der deutschen unternehmen nicht nur weniger zufrieden mit der aktuellen situation der branche sei, sondern auch pessimistischer, was die zukunftserwartungen angeht.
elektrotransformation stößt auf „gegenwind“
nach angaben des kraftfahrt-bundesamtes sank im juli dieses jahres die zulassungsmenge reiner elektrofahrzeuge in deutschland im vergleich zum vorjahreszeitraum um 36,8 %. im ersten halbjahr sank der marktanteil neu zugelassener elektrofahrzeuge der anteil der fahrzeuge in deutschland sank von 15,8 % im vorjahreszeitraum auf 12,5 %.
seitdem die bundesregierung im dezember letzten jahres die subventionen für elektrofahrzeuge gestrichen hat, hat sich die abwartende stimmung der verbraucher verstärkt, was zu einem anhaltenden rückgang des elektrofahrzeugabsatzes und einer verlangsamung des elektrifizierungsprozesses vieler fahrzeughersteller geführt hat. mercedes-benz kündigte anfang dieses jahres an, die verwirklichung seines verkaufsziels von 50 % elektrofahrzeugen von 2025 auf 2030 zu verschieben. porsche kündigte an, sein ziel, im jahr 2030 80 % des neuwagenabsatzes auf elektrofahrzeuge auszudehnen, aufzugeben. der volkswagen-konzern erwägt außerdem die schließung seines produktionswerks für elektroautos audi q8 e-tron in belgien.
das am 14. april aufgenommene foto zeigt die new-energy-fahrzeuge, die am stand der deutschen marke audi ausgestellt sind. foto von yang guanyu, reporter der nachrichtenagentur xinhuaarno antlitz, finanzvorstand und chief operating officer des volkswagen konzerns, sagte: „die zukunft der automobilindustrie liegt in der elektrifizierung. auf dem europäischen markt haben traditionelle kraftstoffe jedoch immer noch eine dominierende stellung und der volkswagen konzern wird weiterhin investieren.“ in forschung und entwicklung im bereich der traditionellen kraftstoffproduktion, um das derzeitige standbein zu stabilisieren.“
thomas peikron, stellvertretender vorsitzender des verbands der deutschen automobilindustrie, wies darauf hin, dass die marktnachfrage nachlässt und hohe investitionen in die forschung und entwicklung von elektrofahrzeugen eine große herausforderung für die rentabilität von unternehmen darstellen. aus diesem grund haben viele multinationale automobilkonzerne ihre elektrifizierungsstrategien angepasst, wieder auf verbrennungsmotoren gesetzt und eine „duale öl- und stromstrategie“ eingeführt.
experten der automobilindustrie gehen davon aus, dass die deutschen automobilunternehmen ihr tempo bei der elektrifizierung zwar vorübergehend verlangsamt haben, diese automobilunternehmen jedoch angesichts des weiteren technologischen fortschritts und der allmählichen reifung des marktes in zukunft wahrscheinlich wieder in das geschäft mit elektrofahrzeugen investieren und neue einstiegspunkte finden werden.
der effekt der „deindustrialisierung“ zeigt sich weiterhin
derzeit steht die deutsche wirtschaft vor zahlreichen herausforderungen wie hoher inflation, hohen zinsen und schwacher exportnachfrage. zunächst hieß es, dass in deutschland die gefahr einer „deindustrialisierung“ bestehe und einige branchen wie die chemie- und automobilindustrie schrumpfen und die automobilproduktion seit vielen jahren rückläufig sei.
seit ausbruch des russland-ukraine-konflikts hat die eu den vereinigten staaten gefolgt und ein embargo gegen russisches erdgas und andere maßnahmen verhängt, was zu einer knappen energieversorgung und einem verstärkten inflationsdruck geführt hat. die vereinigten staaten nutzten die gelegenheit, hochpreisiges erdgas nach europa zu exportieren, was die europäischen energiekosten weiter in die höhe trieb und enorme auswirkungen auf die energieintensiven industrien deutschlands hatte.
am 6. märz nahm us-notenbankchef powell an einer anhörung vor dem us-kongress in washington teil. veröffentlicht von der nachrichtenagentur xinhua (foto von aaron)auch die unilaterale industriepolitik der usa ist ein wichtiger faktor, der die misere des deutschen verarbeitenden gewerbes verschärft. der us-amerikanische „inflation reduction act“ führte eine reihe von maßnahmen, darunter hohe subventionen, ein, um die entwicklung von elektrofahrzeugen und anderen umweltfreundlichen industrien in den vereinigten staaten zu fördern. dieser schritt hat dazu geführt, dass viele europäische unternehmen ihre investitionspläne in die usa verlagerten.
zheng chunrong, direktor des german studies center an der tongji-universität, sagte, dass der effekt der „deindustrialisierung“ nicht ignoriert werden könne. deutschland ist ein land, das auf dem verarbeitenden gewerbe basiert. sollte sich der prozess der „deindustrialisierung“ fortsetzen, wird die langfristige entwicklung der deutschen wirtschaft enorme auswirkungen haben. obwohl deutschland mit unterstützenden maßnahmen versucht hat, die wettbewerbsfähigkeit des deutschen industriestandorts zu stärken, bleibt die wirkung abzuwarten.
darüber hinaus ist deutschland auch von den doppelten auswirkungen der wirtschaftlichen rezession und der schwachen exportnachfrage betroffen. gleichzeitig ist der fachkräftemangel zu einer langfristigen herausforderung geworden.
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