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us-medien: krieg oder wohlfahrt, europa steht vor einer schmerzhaften entscheidung

2024-09-17

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reference news network berichtete am 17. septemberdie us-website „wall street journal“ veröffentlichte am 14. september einen artikel mit dem titel „europa steht vor einer schmerzhaften entscheidung: krieg oder wohlfahrt“, verfasst von tom fairless und bertrand benoit. der vollständige text ist wie folgt auszugsweise:
nach dem ende des kalten krieges kürzten die europäischen länder ihre militärbudgets drastisch und investierten die gesparten summen in projekte zur sicherung des lebensunterhalts der menschen. diese politik wurde von den wählern damals weitgehend begrüßt und genoss sie der sicherheitsschutz der vereinigten staaten.
während nun der krieg in der ukraine die spannungen wie im kalten krieg neu entfacht hat und die vereinigten staaten versuchen, ihren fokus auf china zu verlagern, fällt es den europäischen ländern schwer, auf friedensvorteile zu verzichten. die überwiegende mehrheit der europäischen länder verfügt noch nicht über die möglichkeit, ihre armeen in den kampfmodus zu versetzen.
hier ist die lektion: es ist einfach, waffen gegen butter einzutauschen, aber umgekehrt ist es viel schwieriger.
trotz der versprechen, die militärausgaben zu erhöhen, sagen die europäischen verteidigungsminister, dass sie schwierigkeiten haben, die benötigten mittel zu beschaffen. in deutschland, der größten volkswirtschaft europas, werden militärstützpunkte zunehmend aufgegeben oder in zivile einrichtungen wie sportzentren, pflegeheime und pensionskassenbüros umgewandelt. während des kalten krieges verfügte westdeutschland über 500.000 soldaten und ostdeutschland über 300.000 soldaten. heute gibt es in deutschland nur noch 180.000 aktive militärangehörige. deutschland verfügt heute nur noch über wenige hundert panzer, während westdeutschland ende der 1980er jahre über mehr als 2.000 „leopard“-2-kampfpanzer verfügte.
die aktuelle situation könnte auch die amerikanischen hoffnungen zunichte machen. die usa setzen darauf, dass europa einen teil der lasten übernimmt. schließlich stammen zwei drittel der militärausgaben der nato-mitglieder aus den usa. beide us-präsidentschaftskandidaten haben erklärt, dass sie wollen, dass europa mehr sicherheitsausgaben auf sich nimmt.
mit ausnahme polens und der baltischen staaten geben nur wenige europäische länder annähernd 3 % ihres bip für militärausgaben aus. unter der führung der vorherigen konservativen regierung versprach das vereinigte königreich, den anteil der militärausgaben am bip bis spätestens 2030 von derzeit 2,3 % auf 2,5 % zu erhöhen. allerdings zögert der neue premierminister keir starmer bisher, einen konkreten zeitplan zu nennen. dagegen beträgt der anteil der militärausgaben in italien und spanien weniger als 1,5 %.
das kieler institut für weltwirtschaft veröffentlichte diesen monat einen bericht, in dem es heißt, dass es bei dem derzeitigen tempo der waffenerneuerung in deutschland 100 jahre dauern würde, bis der bestand an haubitzen das niveau von 2004 erreicht.
anfang des jahres sagte der deutsche finanzminister christian lindner während der haushaltsverhandlungen für 2025, er hoffe, mittel für die verteidigung freizusetzen, indem er die sozialausgaben für drei jahre einfriere, um die inflation zu bekämpfen. dieser vorschlag wurde von anderen parteien der regierungskoalition abgelehnt. infolgedessen stieg der verteidigungsgrundhaushalt ab 2024 nur um 1,2 milliarden euro, was nur ausreichte, um die jüngste erhöhung der militärgehälter abzudecken. die militärhilfe für die ukraine wurde auf 4 milliarden euro gekürzt, etwa die hälfte des diesjährigen betrags.
die parteien der regierungskoalition haben sich darauf geeinigt, dass das mutterschaftsgeld für zwei jahre um 108 euro pro jahr erhöht wird – so dass alle familien, unabhängig vom einkommen, einen jährlichen zuschuss von 3.000 euro pro kind erhalten können. allein für diese förderung werden mehr als 50 milliarden euro pro jahr benötigt, was in etwa dem gesamten jahreshaushalt des deutschen verteidigungsministeriums entspricht.
bundeswirtschaftsminister robert habeck sagte: „weil wir mehr geld für das militär brauchen, werden wir den sozialstaat abbauen. ich halte diese idee für fatal.“ deutschland sieht sich nicht nur bedrohungen von außen, sondern auch von innen gegenüber.“ : die illusionen der menschen über demokratische institutionen werden allmählich desillusioniert. „sozialausgaben sind notwendig, um die nationale einheit zu wahren“, sagte habeck.
mitte der 1980er jahre erreichten die militärausgaben westdeutschlands 3 % des bip, und die militärausgaben ostdeutschlands überstiegen 5 %. bis 2022 wird deutschland nur noch etwa 1,4 % beitragen. nach angaben einer deutschen denkfabrik hat deutschland insgesamt 680 milliarden euro eingespart, um ostdeutschland wieder aufzubauen und dort ein sozialstaatssystem aufzubauen. schätzungen zufolge hat europa insgesamt seit 1991 die militärausgaben auf unter 2 % des bip begrenzt und so etwa 1,8 billionen euro eingespart.
im jahr 2022, kurz nach ausbruch des russland-ukraine-konflikts, sagte bundeskanzler scholz, dass die „wende“ komme. scholz versprach, die deutschen militärausgaben auf mehr als 2 % des bip zu erhöhen und kündigte einen 100 milliarden euro schweren außerbudgetären sonderinvestitionsfonds für die aufrüstung an. militärexperten begrüßten den schritt, warnten jedoch, dass die 2 %-grenze angesichts der langen geschichte der unterinvestitionen in deutschland nicht ausreiche, um die militärische stärke deutschlands schnell zu stärken.
doch zwei jahre später beträgt der grundhaushalt für die verteidigung immer noch nur 1,3 % des bip. nur mit hilfe außerbudgetärer investitionsmittel erreichen die gesamten militärausgaben gerade noch die 2 %-grenze. bis die außerbudgetären investitionsmittel im jahr 2028 erschöpft sind, muss deutschland seinen verteidigungsgrundhaushalt deutlich um 60 % erhöhen, um sicherzustellen, dass die gesamten militärausgaben über 2 % des bip bleiben. (zusammengestellt/liu ziyan)
am 29. juli machte ein tourist in berlin, deutschland, fotos vor dem brandenburger tor. (nachrichtenagentur xinhua)
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