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die schlacht am kelantan river: der ost-west-piratenkonflikt auf der malaiischen halbinsel

2024-09-30

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im frühneuzeitlichen südostasien konkurrierten zahlreiche kommerzielle stadtstaaten darum, den unterschiedlichen bedürfnissen der kaufleute aus allen richtungen gerecht zu werden. doch die untiefen, flussmündungen oder inseln außerhalb der stadtmauern sind schauplätze unzähliger schmuggelpiraten. sie greifen sich gegenseitig an, planen eine invasion und können das ökologische handelsgleichgewicht in der region kaum aufrechterhalten.

unter ihnen sind portugiesen, die von weit her kamen, muslime, die weit verstreut sind, und chinesische verbündete, die sich zusammengefunden haben, um zu überleben. die verbindungen zwischen den dreien werden oft zu kurzen und erbitterten kleinen kämpfen.

pahang liegt im östlichen teil der malaiischen halbinsel

im februar 1540 n. chr. kam es im pahang-königreich im norden malayas zu einem unerwarteten vorfall, und sultan muzaffar wurde wegen seiner liebesbeziehung ermordet. sofort kam es in weiten teilen, darunter auch in der kaiserstadt, zu unruhen, die den ausländischen kaufleuten, die sich dort niederließen, schwere verluste verursachten. beispielsweise wurde der portugiese lobo, der ein handelshaus eröffnete, von wütenden muslimen belagert. obwohl er und einige seiner gefährten tapfer widerstand leisteten, konnten sie nicht verhindern, dass der mob ihr eigentum plünderte und all ihr gold, schmuck und diamanten verlor. er selbst wurde sechsmal erstochen und konnte mit hilfe der menschen um ihn herum fliehen. sie waren überrascht, als sie feststellten, dass der aufruhr nicht gegen sie gerichtet war, sondern dass es sich um ein massaker zwischen fast allen handelte.

bei unruhen wurde ein portugiesisches geschäftshaus von mutmaßlichen muslimischen piraten ausgeraubt

sechs tage später floh lobo mit hilfe des abenteurers pinto auf einer lancharan-galeere nach pattani. es liegt nördlich der stadt pahang und ist auch ein handelshafen, der von muslimischen fürsten regiert wird und eine kolonialgemeinde mit 300 portugiesischen einwohnern hat. wütend auf die muslime von pahang baten sie den örtlichen sultan um erlaubnis, sich rächen zu dürfen. zu dieser zeit vertrat pattani absolute neutralität in der außenpolitik und wollte nicht, dass störungen die handelseinnahmen beeinträchtigten, weshalb er bereitwillig zustimmte.

carrack und fausta galeere

infolgedessen meldeten sich 80 portugiesen freiwillig zum kampf und setzten die segel auf zwei gut ausgerüsteten kleinen galeeren der fausta und einer großen karacke. aus angst, dass seine taten von den muslimen im süden gemeldet werden könnten, wurden die vorbereitungen überstürzt. der kommandeur der provisorischen flotte war ein nachkomme der adelsfamilie namens joao fernandez. sein vater war der erzieher von könig johann iii. gewesen, daher wurde er zum anführer gewählt und befehligte persönlich das größere segelschiff. die kapitäne der anderen beiden galeeren waren luo

gois und vasco stammten beide aus adelsfamilien des landes und verfügten über beträchtliche erfahrung in der seekriegsführung.

der kelantan river im nördlichen teil der malaiischen halbinsel

laut einem geschäftsmann, der später in pattani ankam, besaßen die piraten, die den laden überfielen, auch drei segelschiffe. ursprünglich hatten sie geplant, sich nach norden zurückzuziehen, um einen geeigneten hafen zu finden, um ihre beute abzuladen. unerwarteterweise blieb uns aufgrund der windrichtung keine andere wahl, als am kelantan-fluss in der nähe von pahang zu campen. offensichtlich unterschied sich dieses verhalten stark von dem der meisten muslime dieser zeit. denn der traditionelle südostasiatische muslimische einflussbereich verteilt sich hauptsächlich auf die nanyang-inseln und den südlichen teil der malaiischen halbinsel, während im norden siam und dai viet liegen, die buddhismus und konfuzianismus verehren. wenn sie gestohlene waren schnell waschen oder auszahlen lassen möchten, müssen sie zunächst johor, aceh, old port, brunei und banten auswählen.

muslimische piraten auf der malaiischen halbinsel bevorzugten für ihre operationen den einsatz von galeeren

gleichzeitig ist die auswahl des schiffstyps der traditionellen muslimischen piraten relativ festgelegt. neben den einheimischen arabischen segelbooten gibt es auch die robusten und riesigen dieng-segelboote und die lancharan-galeeren, die für aktivitäten im flachen wasser geeignet sind. sogar die chinesen, die sich seit mehreren generationen in siam, pattani und borneo niedergelassen haben, entscheiden sich oft für boote im lokalen stil. allerdings nutzte diese piratengruppe relativ seltene segelschiffe im chinesischen stil, und ihr verhalten, blind nach norden abzubiegen, sah aus, als wären sie ohne erlaubnis aufs meer hinausgefahren, um dem seeverbot der ming-dynastie zu entgehen. sie können in ihrer heimatstadt leicht als japanische piraten verleumdet werden. außerdem müssen sie im ausland eine muslimische identität haben und einer völlig unfreundlichen und elenden welt mit vielen gesichtern gegenüberstehen.

in der frühen neuzeit wurden segelschiffe im chinesischen stil vor allem von den menschen der ming-dynastie genutzt

bald erreichte die von fernandez angeführte racheflotte den kelantan-fluss und fand dort drei segelschiffe im chinesischen stil vor anker. dieser mangel an vorsichtsmaßnahmen unterschied sich auch von dem der meisten muslimischen piraten zu dieser zeit. letztere sind oft daran gewöhnt, boote an land zu ziehen, um relativ starke befestigte lager zu errichten, um direkte konfrontationen mit westlern auf dem wasser zu vermeiden. manche gehen sogar flussaufwärts und verstecken ihren einsatz in einer bestimmten flussbiegung. andererseits hatten wasserdiebe aus den von der ming-dynastie regierten gebieten angst vor einrichtungen wie wachposten, wasserdörfern und inspektionsabteilungen, die in einem raster verteilt waren, und blieben daher immer an der flussmündung, wo sie fliehen konnten. wenn sich das schlachtfeld jedoch auf die malaiische halbinsel verlagert, wo die situation völlig anders ist, kann dieser hilflose schritt nur noch mehr ärger verursachen.

weil sie angst davor haben, die beute zu zerstören, schließen sie sich oft in banden zusammen, um bei kämpfen zwischen inseln schiffe zu kapern.

dennoch stellten die portugiesen fest, dass die drei piratenschiffe von einer großen anzahl soldaten streng bewacht wurden. obwohl sie mit der artillerie des karak-segelschiffs bombardiert werden konnten, entschieden sie sich dennoch für eine direkte annäherung und einen gruppenangriff. dies hat den vorteil, dass die ladung in der kabine nicht beschädigt wird. der nachteil besteht darin, dass es keine starke feuerunterstützung gibt und es leicht zu einer pattsituation kommt. zu dieser zeit hatten chinesische schmuggelhändler fortschrittliche waffen wie musketen noch nicht weit verbreitet. sie verließen sich hauptsächlich auf blankwaffen wie schwerter und armbrüste und verwendeten kein gift auf ihre pfeile wie die ureinwohner südostasiens. wenn es also zu viele vorteile gibt, diese aber nicht genutzt werden können, ist eine niederlage nur eine frage der zeit.

aufgrund der asymmetrie der waffen hatten piraten aus der ming-dynastie in nanyang oft keinen vorteil.

zwei stunden später endete das tauziehen auf dem wasser mit einem sieg für die portugiesen. sie töteten 74 menschen und verloren 3 menschen, und auf beiden seiten gab es unzählige verletzte. die chinesischen piraten entschieden sich für die kapitulation und wurden unversehrt nach pattani zurückgebracht. später wurde er durch den örtlichen sultan unter der bedingung freigelassen, dass alle geplünderten güter zurückgegeben würden. in der ära der nullsummenspiele, in der jeder stahl und geschäfte machte und die klinge eines messers blut leckte, war eine so herzliche und liebevolle herangehensweise selten.

es ist erwähnenswert, dass die herrscher von pattani zwar eine komplementäre politik verfolgten, die hauptkontrolle über die königliche stadt und den hafen jedoch in den händen von muslimen lag. angesichts dreier schiffsladungen mit gefangenen, die ebenfalls behaupteten, muslime zu sein, wollten diese menschen eigentlich nur das diebesgut behalten und intervenierten weder für ihre nominellen landsleute noch verteidigten sie sie. die folgende offensichtliche unterschiedliche behandlung spiegelt auch die verschleierte identität der gefangenen wider. auf jeden fall sind halbherzige und doppelzüngige menschen immer leicht frustriert. ihre erfahrungen sind nicht nur die tragödie der zeit, sondern auch die fesseln der umwelt, die ihr ganzes leben lang über ihrem kopf hängen ...