2024-09-29
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nach dem ersten weltkrieg erkannten die herrschenden eliten, dass das bündnissystem, das ihnen sicherheit bringen sollte, zum unkontrollierbarsten risiko geworden war.
in den ersten 40 jahren des 20. jahrhunderts waren fast alle europäischen mächte bestrebt, bündnisse zur erlangung von sicherheit zu finden und zu nutzen, doch diese bemühungen erwiesen sich letztlich als fehlschlag, das heißt, ihre kosten waren weitaus größer als die tatsächlichen auswirkungen oder schlimmer es macht den zweck, dem die strategie dienen soll, völlig zunichte.
im ersten jahrzehnt des 20. jahrhunderts bildeten sich mit der unterzeichnung von bündnisverträgen zwischen großmächten nach und nach die beiden großen lager in europa heraus. die übrigen länder müssen sich einem bestimmten lager anschließen, um sicherheit zu erreichen oder eine isolation zu vermeiden. besorgt darüber, dass die ernsthaftigkeit und wirksamkeit dieser bündnisse von rivalisierenden bündnissen nicht ausreichend respektiert wird, halten die herrschenden eliten in jedem großen land an diesem konsens fest: das engagement für die hilfe für kleine länder darf sich nicht auf slogans und vertragstexte beschränken, sondern muss immer dazu bereit sein maßnahmen ergreifen. gleichzeitig befindet sich europa in einem zustand allgemeiner angst und müdigkeit: regierungen und eliten sind besorgt über die wachsenden spannungen und konfrontationen zwischen ländergruppen, und die einfachen menschen sind des allgemeinen friedens überdrüssig, der seit fast einem halben jahrhundert herrscht. das überwältigende historische kriegsbild in den köpfen europäischer staatsminister und soldaten war damals das des deutschen einigungskrieges: ein schneller bewegungskrieg, eine scharfe entscheidungsschlacht, gefolgt von einer großen einkesselung. als österreich nach der ermordung seines erzherzogs druck auf serbien ausübte, erklärten russland, deutschland, frankreich und großbritannien der feindlichen allianz nacheinander den krieg, und auf den truppentransportern der armeen jedes landes standen die worte „geh zu weihnachten nach hause“.
ein offensichtliches paradox besteht darin, dass die ursprüngliche absicht der bildung und des beitritts von bündnissen in friedenszeiten darin besteht, sicherheit und frieden zu gewährleisten, aber gerade das bündnis erzeugt eine art allgemeine spannung, die außerhalb der kontrolle jedes landes liegt und letztendlich dazu führt, dass die großmächte die kontrolle verlieren als er in den krieg eintrat, stürmte er wie erleichtert auf das schlachtfeld.