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Die Schweiz bittet um Vorschläge zur Bergung von Munition, die vor einem Jahrhundert in einem See gesunken ist, und der Schutz des Ökosystems des Sees wird zu einer Herausforderung

2024-08-22

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Die tiefen Seen der Schweiz sind berühmt für ihre Postkartenaussichten und ihr ruhiges, unberührtes Wasser. Doch nun hat die Regierung enthüllt, dass viele der wunderschönen Seen tatsächlich zu Munitionslagern geworden sind, wobei einige Munition seit mehr als 100 Jahren in den Seen gelagert wurde. Heute prüft die Schweizer Regierung die besten Möglichkeiten für den Umgang mit gefährlicher Munition.
Nach Angaben der Nachrichtenagentur Xinhua kündigte die Schweizer Waffenbeschaffungsagentur im August an, dass sie einen Wettbewerb veranstalten werde, um die besten Pläne zur Bergung einer großen Menge Munition zu sammeln, die die Schweizer Armee im letzten Jahrhundert auf dem Grund des Sees versenkt habe.
Die Frist für die Einreichung der Pläne endet am 6. Februar 2025. Die Ergebnisse des Wettbewerbs werden voraussichtlich im April desselben Jahres bekannt gegeben und die Gewinner des Wettbewerbs erhalten großzügige Belohnungen. Die drei besten Lösungen zur Munitionsentfernung erhalten einen Preis von 50.000 Schweizer Franken (ca. 417.600 RMB). Die in den Gewinnervorschlägen vorgeschlagenen Ideen werden nicht sofort umgesetzt, können aber zum Start von Forschungsprojekten genutzt werden.
Das Ziel des Wettbewerbs besteht laut der Schweizer Regierung darin, „Wissenschaft und Industrie schrittweise in die Überlegungen einzubeziehen, wie versunkene Munition auf umweltfreundliche und sichere Weise recycelt werden kann, falls in Zukunft Handlungsbedarf besteht.“
Von 1918 bis 1964 entsorgte das Schweizer Militär mehr als 12.000 Tonnen Altmunition und defekte Munition im Vierwaldstättersee, Thunersee, Brienzersee und anderen Seen. Laut Wettbewerbsausschreibung befindet sich die Munition am Grund des Sees etwa 150 bis 210 Meter unter der Seeoberfläche und ist mit bis zu 2 Meter dickem Schlick bedeckt.
Visuelle China-Informationskarte des Vierwaldstättersees
Die Schweiz führt seit 2006 Wasserqualitäts- und Sedimentanalysen durch, um sicherzustellen, dass die Munition das fragile Ökosystem des Sees nicht beeinträchtigt. Eine im Jahr 2005 durchgeführte Bewertung ergab, dass alle damals in Betracht gezogenen Optionen große Mengen Schlamm im See aufwirbeln würden, was zu einem Sauerstoffmangel in den unteren Schichten des Sees und zu einer Schädigung seines empfindlichen Ökosystems führen würde.
Weitere Probleme beim Entfernen von Munition sind schlechte Sicht unter Wasser, Explosionsgefahr, Wassertiefe und ein übermäßiges Gewicht der Munition, die teilweise bis zu 50 Kilogramm wiegt. Darüber hinaus stellt die Vielfalt der zur Herstellung von Munition verwendeten Metalle eine Herausforderung dar; einige bestehen aus Eisen, das magnetisch ist, andere bestehen jedoch aus Kupfer, Messing oder Aluminium.
Die Schweizerische Beschaffungsstelle für Verteidigungsgüter verlangt von allen Bewerbern, dass sie sich dieser Herausforderungen voll bewusst sind, bevor sie ihre Vorschläge einreichen.
Eine Studie aus dem Jahr 2004 ergab, dass sich im Neuenburgersee in der Schweiz schätzungsweise 4.500 Tonnen träge Munition befanden, von denen einige aus den langfristigen Luftschießübungen der Schweizer Luftwaffe auf dem Schießplatz Freire stammten. Solche Übungen wurden in der Region für 2021 ausgesetzt.
Eine weitere Munitionsquelle war eine Explosion eines Munitionsdepots im Lake Rotter im Oktober 1916. Durch die Explosion wurden „Granaten in die Umgebung und in den See geschleudert“. ca. 1500 Stück.
Die Zeitungsreporterin Nan Boyi, Praktikantin Ma Mingjie
(Dieser Artikel stammt von The Paper. Für weitere Originalinformationen laden Sie bitte die „The Paper“-APP herunter.)
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