nachricht

ein weiterer großer fehler: deutschland hat viele seiner wichtigsten wirtschaftsindikatoren seit vier monaten nicht veröffentlicht.

2024-09-23

한어Русский языкEnglishFrançaisIndonesianSanskrit日本語DeutschPortuguêsΕλληνικάespañolItalianoSuomalainenLatina

das statistische bundesamt (destatis) musste die veröffentlichung einer reihe wichtiger wirtschaftsindikatoren wegen „it-störungen und änderungen in der datenverarbeitung“ aussetzen.

die deutsche wirtschaft steht vor großen verwerfungen durch datenveröffentlichungen. das statistische bundesamt verfügt über keine aktualisierten daten zu einzel- und großhandelsumsätzen sowie daten zu dienstleistungen, hotels, einnahmen von autohändlern usw.

diese wirtschaftsindikatoren sind eine wichtige grundlage für die messung der gesundheit der deutschen wirtschaft, und die aussetzung der veröffentlichung hat dazu geführt, dass datenökonomen, politische entscheidungsträger und investoren in einen blinden fleck geraten sind.

das statistikamt sagte, der datenausfall sei auf eine eu-richtlinie aus dem jahr 2019 zurückzuführen, die verbesserungen der statistischen methoden vorsehe. allerdings führten technische probleme und verzögerungen bei der datenverarbeitung dazu, dass die schlüsselindikatoren vier monate lang nicht aktualisiert wurden.

eine wesentliche komplikation besteht darin, dass in der vergangenheit die einnahmen eines unternehmens, das sowohl im dienstleistungs- als auch im fertigungsbereich tätig war, auf der grundlage der branche zusammengefasst wurden, in der das unternehmen stärker vertreten war. doch jetzt müssen die einnahmen jeder branche separat gemeldet werden, eine änderung, die die berichterstattung über wirtschaftsdaten komplexer macht.

52,7 % der deutschen produktion basieren auf dem privaten konsum, während der einzelhandelsumsatz 28 % des privaten konsums ausmacht. da das statistische bundesamt seit mai dieses jahres keine entsprechenden daten veröffentlichen kann, ist es schwierig, die situation der verbrauchernachfrage in deutschland einzuschätzen. das statistische bundesamt muss sich bei der schätzung des privaten konsums auf vorumsatzsteuerdaten von einzelhandelsunternehmen als proxy für die einzelhandelsumsätze stützen. dies hatte auswirkungen auf die bip-daten des zweiten quartals.

ökonomen äußerten sich darüber besorgt, robin winkler, chefvolkswirt der deutschen bank, sagte, dass deutschland „seit mehreren monaten nahezu blind in der dienstleistungsbranche agiere“.

es ist erwähnenswert, dass die verzögerung bei der datenaktualisierung nicht nur die analyse der ökonomen beeinträchtigt, sondern auch der öffentlichkeit das gefühl vermittelt, dass deutschlands ursprünglich stolzes und effizientes system versagt.

jörg krämer, chefvolkswirt der commerzbank, sagte:

„in der vergangenheit gab es einige aspekte des lebens, auf die man sich verlassen konnte, und einer davon war, dass offizielle statistiken pünktlich veröffentlicht wurden, aber das ist nicht mehr der fall.“

das statistische bundesamt erkannte die berechtigung der nutzerbeschwerden an und sagte, es werde sein bestes tun, um den normalen zyklus der datenfreigabe so schnell wie möglich wieder aufzunehmen.