2024-08-15
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Reference News Network berichtete am 15. AugustDie saudische Tageszeitung „Arab News“ veröffentlichte am 9. August einen Artikel mit dem Titel „Die Türkei gestaltet eine einzigartige Rolle in der Ära des „neuen Kalten Krieges“. Der Autor war der türkische Politikanalyst Sinem Cengiz. Ein Auszug aus dem Artikel lautet wie folgt:
Nach monatelanger Planung und durch eine beispiellose internationale Zusammenarbeit, einschließlich geheimer und komplexer Verhandlungen, führten westliche Länder und Russland den größten Gefangenenaustausch in der Türkei seit dem Kalten Krieg durch. Dieser Drittstandort wurde bis zum letzten Moment geheim gehalten.
Jeder, der Filme über Gefangenenaustausche im Stil des Kalten Krieges gesehen hat, ist mit den Gefangenenaustauschszenen vertraut, die internationale Schlagzeilen machten. Die Wahl Ankaras als Ort des Gefangenenaustauschs hat sowohl politische als auch symbolische Bedeutung. Während des Kalten Krieges fanden Gefangenenaustausche vor allem in Berlin statt, einer Stadt, die einst in einen Ost- und einen Westteil geteilt war. Die Entscheidung der Türkei, die jüngste Gefangenenaustauschoperation durchzuführen, unterstreicht auch die geografische Lage der Türkei und ihre politischen Spaltungen zwischen Ost und West und beweist ihre Rolle als Brücke zwischen Ost und West und nicht als Mauer zwischen Ost und West.
In einem zunehmend polarisierten internationalen System, das einem neuen Kalten Krieg ähnelt und den Wettbewerb zwischen mehr als zwei Akteuren beinhaltet, sind nur sehr wenige Länder in der Lage, offene Dialogkanäle mit allen Parteien aufrechtzuerhalten: Die Türkei ist ein solches Land. Die geopolitische Bedeutung der Türkei, ihr heikles Verhältnis zum Westen und Russland sowie ihre Geschichte der Vermittlung spielten eine wichtige Rolle bei der Erleichterung dieses entscheidenden Gefangenenaustauschs.
Die Türkei hat ihre NATO-Verbündeten oft dadurch frustriert, dass sie keine harte Haltung gegenüber Russland einnahm, was viele Verbündete dazu veranlasste, sich zu fragen, ob die Türkei mit Russland oder dem Westen verbündet ist. Die Antwort auf diese Frage hängt davon ab, wie der Westen oder Russland die Position Türkiyes beurteilen. Der Balanceakt der Türkei hat sich im Laufe der Zeit verschoben, manchmal orientiert sie sich am Westen und manchmal näher an Moskau. Der Kern der Beziehungen der Türkei zum Kreml ist Energie, während die NATO in ihren Beziehungen zu den Vereinigten Staaten weiterhin wichtig bleibt. Im Umgang mit beiden Seiten möchte Türkiye die strategische Autonomie in der Politik wahren. Daher erkennen sowohl die USA als auch Russland den Balanceakt Türkiyes an, die Interessen beider Parteien zu berücksichtigen.